Es gibt viele großartige Unternehmen, an denen ich mich gerne langfristig beteiligen würde. Aber oftmals sind mir die Aktien zu teuer und ich finde keinen geeigneten Einstieg. Denn eine gute Eigenschaft von Qualitätsunternehmen ist es, dass Umsätze und Gewinne stetig steigen, und damit auch der Aktienkurs. Ein Beispiel dafür ist das niederländische Unternehmen ASML, der weltweit größte Anbieter von Lithographie Systemen für die Halbleiterindustrie. Wie fast alle Aktien ist auch ASML ordentlich unter die Räder gekommen. Der Aktienkurs ist jetzt wieder attraktiv und ich habe mich daher dafür entschieden, das Unternehmen nun in meinen Sparplan aufzunehmen, um so langfristig eine Position aufzubauen.
ASML-Aktie und Analyse
Die ASML-Aktie im Überblick
Ohne Halbleiter geht nichts: Ob im Auto, im Smartphone oder in der Waschmaschine, Halbleiter stecken in fast allen elektronischen Geräten. Außerdem nimmt die Anzahl an Chips pro Gerät ständig zu.
ASML ist bestens positioniert: Ohne die Maschinen von ASML geht fast nichts. Mit seiner Extreme Ultraviolet (EUV) Lithographie-Technologie nimmt ASML eine Monopolstellung ein.
Ist die Bewertung nun wieder fair? Lange war die Bewertung aufgrund der dominanten Marktposition hoch. Infolge des aktuell laufenden Crashs an den Börsen ist die Aktie nun wieder günstiger zu haben.
Kennzahlen
Name | ASML Holding NV |
Symbol | ASML |
Sektor | Technologie |
Kurs in EUR | 461 |
Börsenwert in Mrd. EUR | 179 |
KGV 2022 / 2023 | 34 / 24 |
KUV 2022 / 2023 | 8,65 / 7,02 |
Dividendenrendite | 1,25% |
Free Cashflow Rendite | 2,14% |
Aktienliebe Score | 94% |
Stand | 04.10.2022 |
Aktienkurs

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Das macht ASML
Ohne ASML sähe die Halbleiterbranche anders aus. Denn die Maschinen, welche ASML produziert, sorgen dafür, dass Chip-Designer wie Nvidia oder AMD und Chip-Produzenten wie TSMC oder Samsung benötigte Halbleiter herstellen können. ASML hat quasi eine Monopolstellung bei der Zulieferung von Lithographie-Maschinen. Kein anderes Unternehmen kann diese so gut bauen wie ASML.
Der Wert einer einzigen Maschine liegt bei mindestens 150 Millionen US-Dollar. Hinzu kommen nachlaufende Service- und Dienstleistungskosten. Intel hat im Frühjahr 2022 sogar eine Anlage im Gesamtwert von über 340 Millionen US-Dollar bestellt.
Halbleiter werden immer kleiner. Daher ist die Extreme Ultraviolet (EUV)-Lithographie Technologie sehr wichtig geworden, da sie das Verkleinern komplizierter Muster auf Wafern ermöglicht. Damit können Chiphersteller immer mehr Rechenleistung auf immer kleineren Chips gewährleisten.
Nach Schätzungen soll der Markt für Extreme Ultraviolett (EUV)-Lithografie bis 2027 voraussichtlich mit 16-17 % pro Jahr wachsen. Damit bewegt sich das Unternehmen in einem sehr attraktiven Markt und nimmt gleichzeitig die dominierende Marktstellung ein.
Ohne ASML geht also nichts, die Auftragsbücher sind voll. Hinzu kommen die zunehmenden Spannungen zwischen den USA und China bei der Taiwan Frage. In Taiwan sitzt mit TSMC der weltweit größte und wichtigste Produzent von Halbleitern. Ich gehe sehr stark davon aus, dass sich die USA und andere westliche Staaten aufgrund des Risikos eines Einmarsches von China in Taiwan mittelfristig nach anderen Alternativen zu TSMC umschauen werden.
So könnte Intel eine entscheidende Rolle bei der Halbleiterfertigung spielen. Aber auch andere Produzenten wären denkbar. Für ASML spielt das keine Rolle, denn ganz gleichgültig welches Unternehmen zukünftig die Halbleiter produzieren wird, es braucht die Maschinen von ASML dazu.
Einen kurzen Eindruck von ASML bekommt man im folgenden Video:
Chancen und Risiken
Chancen
Quasi Monopol: ASML ist der mit Abstand führende Anbieter von Lithographie Maschinen. Branchenriesen wie TSMC, Samsung oder Intel sind auf die Maschinen von ASML angewiesen. Mit seiner einzigartigen EUV-Technologie (extrem ultraviolettes Licht) kann ASML als alleiniger Anbieter für »Next-Generation-Lithografie-Systeme« auftreten.
Zukunftsmarkt: Ohne Halbleiter geht in unserer modernen Welt nichts mehr. Trotz kurzfristiger Rezessionsängste sollte die Nachfrage nach Chips langfristig steigen. Big Data, Industrie 4.0, Cloud und autonomem Fahren sollten dafür sorgen, dass weiterhin hohe Mengen von Chips benötigt werden.
Wachsendes Service-Geschäft: Dass die Maschinen von ASML gefragt sind ist gut. Das bringt ordentlich Umsatz. Je mehr Maschinen verkauft werden, desto höher wird der Anteil des Service-Geschäfts. Denn die Maschinen sind teuer und komplex. An der Wartung sollten die Kunden von ASML nicht sparen. Service-Verträge sind deswegen lukrativ, weil die Einnahmen regelmäßig wiederkehrend und damit sehr gut planbar sind. ASML selbst erwartet einen stärkeren Anstieg des Neugeschäfts im Servicebereich.
Volle Auftragsbücher: ASML kann gar nicht so viel produzieren, wie aktuell nachgefragt wird. Die Auftragsbücher sind für die kommenden Jahre gefüllt. Das sorgt für sichere Cashflows in den kommenden Jahren.
Risiken
China-Restriktionen: Die Halbleiterbranche hat aufgrund ihrer hohen Zukunftsrelevanz eine strategische Bedeutung für die Staaten. So hat beispielsweise die US-Regierung Restriktionen für Exporte an den größten chinesischen Halbleiter-Auftragsfertiger vorgesehen. Das könnte Auswirkungen auf ASML haben. Denn allzu viele Auftragsfertiger gibt es nicht auf der Welt. Und die US-Regierung macht weiter Druck. So soll ASML auch weiterhin nicht gestattet werden, seine EUV-Systeme an chinesische Unternehmen zu verkaufen.
Rezession: Die Halbleiterbranche ist zyklisch. Im Zuge einer starken weltweiten Rezession ist es wahrscheinlich, dass die Nachfrage nach Halbleitern zurückgeht (teure Anschaffungen von Technologie-Produkten werden verschoben). Gleichwohl wissen wir aus der Vergangenheit, dass auf eine Rezession immer auch ein Aufschwung folgt.
Nur wenige Kunden: ASML beliefert nur wenige relevante Kunden, die damit einen hohen Einfluss auf ASML haben. Hierzu zählen im Wesentlichen TSMC, Intel und Samsung. Ich glaube nicht, dass einer dieser Kunden die Preise stark drücken kann. Sollte es jedoch zu Problemen bei einem dieser Big Player kommen, könnte dieses auch Auswirkungen auf die Nachfrage nach den Maschinen von ASML haben.
Technologie Innovation: Schließlich könnte es bei Technologie-Unternehmen immer möglich sein, dass es zukünftig eine bessere und effizientere Technologie geben könnte, um Chips zu produzieren. Wenn ein Konkurrent ein anderes Verfahren entwickeln sollte, um Halbleiter günstiger und kleiner herzustellen als mit der Lithographie-Technologie von ASML, so könnte dies das Geschäftsmodell bedrohen. Da aber auch ASML weiter Geld in Forschung und Entwicklung investiert und sich eine solche Entwicklung aktuell nicht abzeichnet, sehe ich den Eintritt dieses Szenarios als eher unwahrscheinlich an. Die Auswirkungen wären jedoch enorm.
Bewertung der ASML-Aktie
Nun gehe ich der Frage nach, wie es um die Bewertung der ASML-Aktie steht. Ist die ASML-Aktie auf dem aktuellen Niveau ein Kauf?
Aktienliebe Scorecard
Mit der Aktienliebe Scorecard messe ich die Qualität der Kennzahlen sowie die aktuelle Bewertung. Beides ist gleichgewichtet und soll mit einer Kennzahl eine Indikation dazu geben, ob die Aktie aktuell kaufenswert ist oder nicht. Unternehmen mit einem Score von mindestens 80% finde ich besonders interessant. ASML erreicht sogar 94% und kann mit einem Spitzenwert bei meiner Scorecard glänzen.

Wachstum
ASML ist ein Wachstumswert, daran besteht kein Zweifel. Der Umsatz entwickelt sich wie an der Schnur gezogen mit 15 – 22% pro Jahr. Auch die Gewinnentwicklung ist sehr erfreulich. Für das aktuelle Jahr sehen wir zwar eine Stagnation, gleichwohl soll der Gewinn in den kommenden Jahren wieder mit 17% p.a. wachsen. Der leichte Gewinnrückgang hängt auch damit zusammen, dass sich die Auslieferung einiger bestellter Maschinen verzögert hat. Die Produktionskosten sind daher bereits im laufenden Jahr berücksichtigt, die Bezahlung erfolgt erst später. Es sollte also nur zu einem Nachholungseffekt kommen.

Risiko und Profitabilität
Die Bilanz ist sauber, ASML verfügt über Nettoliquidität. Angesichts steigender Zinsen ist das sehr beruhigend. Zudem ist ASML eine sehr verlässliche Gewinnmaschine und erwirtschaftet sehr konstant Cash.
30% EBIT Marge ist sehr gut und zeigt, wie einzigartig die Marktstellung von ASML ist. Nur diejenigen produzierende Unternehmen, die über eine hohe Preissetzungsmacht verfügen, erreichen solche Margen. Auch die Eigenkapitalrendite ist mit über 30% hervorragend.
Renditeerwartung
Für die Ermittlung der Renditeerwartung nutze ich wie immer ein einfaches DCF Modell. Diesem Modell liegt die Annahme zugrunde, dass der Unternehmenswert der Summe sämtlicher zukünftiger Gewinne entsprechen muss. Da ein Euro Gewinn in der Zukunft aufgrund der Inflation oder Opportunitätskosten weniger wert ist als ein Euro heute, werden die geschätzten zukünftigen Gewinne auf den heutigen Stichtag abgezinst (also diskontiert = discounted).
Aufgrund der aktuellen Umsatz- und Gewinnschätzungen habe ich ab 2026 ein weiteres Wachstum von 14% p.a. angesetzt, auch wenn der Nettogewinn eigentlich stärker wachsen soll. Dennoch rechne ich lieber mit einem gewissen Sicherheitsabschlag. Das Wachstum schwächt sich in meinem Modell alle 5 Jahre um 25% ab. Bei diesen Annahmen erreicht ASML eine gute Renditeerwartung von 10,9% p.a.

Bewertung im historischen 5-Jahres Vergleich
Im historischen 5-Jahres Vergleich ist die ASML-Aktie aktuell günstig bewertet. In den letzten Jahren wurde sie im Schnitt mit einem 39er KGV gehandelt. Heute liegt dieses bei 34. Auch die Dividendenrendite ist heute höher als in den letzten 5 Jahren.

Fairer Wert der ASML-Aktie
Für die dynamische Aktienbewertung mit dem Aktienfinder, ziehe ich den um Sondereffekte bereinigten Gewinn heran. In den letzten 10 Jahren wurde ASML mit einem Kurs-Gewinn-Verhältnis von rund 29 bewertet. Dieses KGV finde ich persönlich auch angemessen für ein Qualitätsunternehmen mit diesem Wachstum. Legt man also ein 29er KGV an, so ergibt sich eine Renditeerwartung von 19% bis Ende 2023. Das ist attraktiv.

Dividende
Ich finde ASML auch aus Dividendensicht interessant. Die aktuelle Dividendenrendite ist zwar mit etwas mehr als 1% nicht hoch. Gleichwohl wird die Dividende Jahr für Jahr mit zweistelligen Raten gesteigert. Es handelt sich bei ASML daher um einen Dividendenwachstumswert. Wer die Aktie heute kauft, könnte in wenigen Jahren daher eine attraktive Dividendenrendite erzielen.


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Fazit
ASML ist ein großartiges Unternehmen, das sich aus meiner Sicht sehr gut für ein langfristiges Investment eignet. Man ist hervorragend positioniert und verfügt quasi über eine Monopolstellung. Die Auftragsbücher sind voll, das Wachstum für die nächsten Jahre sollte gesichert sein.
Das aktuelle Marktumfeld spricht derzeit nicht für ein Einmalinvestment. Allerdings ist die Aktie schon deutlich günstiger geworden und angesichts der hohen Qualität finde ich die Bewertung mehr als nur fair. Ich habe mich daher entschlossen, die Aktie in einen Sparplan aufzunehmen und jeden Monat Anteil von ASML zu kaufen. So baue ich langsam eine Position auf und profitiere von den günstigen Kursen. Sollte es noch weiter bergab gehen freue ich mich darüber, dass ich mit der kommenden Sparrate mehr Anteile erwerben kann.
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Vielen Dank, dass du auf dem Aktienliebe-Blog vorbeigeschaut hast. Ich wünsche dir weiterhin viel Erfolg beim Investieren.
Das Schreiben der Artikel macht viel Spaß, ist aber auch eine Menge an Arbeit. Wenn dir mein Blog gefällt, freue ich mich daher sehr über deine Unterstützung. Vielen Dank im Voraus. 🙂
1,00 €
Disclaimer
Ich habe die Analyse zur ASML-Aktie nach bestem Wissen und Gewissen erstellt, kann aber die Richtigkeit der angegebenen Informationen und Daten nicht garantieren. Es handelt sich um einen journalistischen Beitrag, der ausschließlich Informationszwecken dient. Es findet keinerlei Anlageberatung von Aktienliebe statt. Ferner ist dieser Beitrag keine Aufforderung zum Kauf oder Verkauf von Wertpapieren.
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