Fresenius habe ich bereits ausführlich auf meinem Blog analysiert. Leider ist die Kursentwicklung der Fresenius Aktie in den letzten Jahren sehr enttäuschend gewesen. Die Dividende konnte nicht über die Kursverluste hinwegtrösten. Nun gibt es jedoch Hoffnung, dass sich das Blatt bald wenden könnte.
Update zur Fresenius Aktie
Fresenius im Überblick
Fresenius ist ein deutsches Medizintechnik- und Gesundheitsunternehmen mit Sitz in Bad Homburg vor der Höhe. Das Unternehmen ist einer der größten privaten Krankenhausbetreiber Deutschlands. Darüber hinaus ist Fresenius über seine Beteiligung an der Fresenius Medical Care ein Schwergewicht im Dialyse-Bereich. Meine ausführliche Aktienanalyse zu Fresenius findest du übrigens hier.
Aufgrund des starken Kursrückgangs ist die Fresenius Aktie derzeit nur mit dem 8-fachen Gewinn bewertet. Bedenkt man, dass Fresenius in der Gesundheitsbranche tätig ist, die definitiv ein Wachstumsmarkt darstellt, ist das mehr als günstig. Die Dividendenrendite liegt bei 3,6%. Hinzu kommt die Tatsache, dass Fresenius die Dividende seit 30 Jahren immer gesteigert hat. Klingt fast zu schön um wahr zu sein.
Kennzahlen
Aktienkurs

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Fresenius – ein Sorgenkind
Der starke Kurseinbruch hat natürlich Gründe. Die Tochtergesellschaft Fresenius Medical Care, an der Fresenius noch mit 33% beteiligt ist, musste infolge der Corona Pandemie einen herben Gewinnrückgang bekanntgeben. Hintergrund ist, dass Fresenius Medical Care im Dialyse-Geschäft tätig ist und die Sterberate von chronisch kranken Patienten durch Corona tragischerweise stark zugenommen hat.
Zudem ist Fresenius aufgrund vieler Übernahmen in der Vergangenheit stark verschuldet. Die Nettoverschuldung liegt beim 6-fachen operativen Jahresgewinn. Üblicherweise gilt eine Verschuldung mit dem Faktor 4 gerade noch als okay. Steigende Zinsen führen zu zusätzlichen Zinsbelastungen und drücken auf die Gewinne.
Ein weiteres Problem ist die Personalintensität des Krankenhausgeschäfts. Denn Fresenius ist mit der Sparte Helios einer der größten Betreiber privater Krankenhäuser. Aktuell ist (Fach-)Personal schwer zu finden. Entweder, es müssen höhere Löhne gezahlt werden, oder Betten bzw. Stationen können nicht besetzt werden. Das bremst das Wachstum in diesem Bereich.
Warum ich Fresenius dennoch attraktiv finde
Seit CEO Stefan Sturm im Jahr 2016 das Ruder bei Fresenius übernommen hat, ging es mit der Aktie eigentlich nur bergab. Der Aktienkurs des ehemaligen Highflyers aus dem DAX liegt heute rund 65% unter seinem 52 Wochen-Hoch.
Klar, dass sich bereits seit längerem Gerüchte verbreitet haben, dass Sturm wohl keine Zukunft mehr beim Konzern aus Bad Homburg haben wird. Nun wurde bekanntgegeben, dass Sturms Zeit als Fresenius-Chef am 30. September zu Ende geht. Nachfolger wird der 53jährige Michael Sen, der aktuell noch die Generikasparte leitet. Dieser Bereich verfügt aktuell mit 16,2% über die höchste Marge im Konzern. Zudem gilt Sen als Investorenfreundlich und viele können sich vorstellen, dass Sen den Fresenius Konzern in Zukunft vielleicht sogar aufspaltet. Dies führt in der Regel zu einer höheren Börsenbewertung, da die Einzelteile oftmals mehr wert sind als das Konglomerat.
Langfristig könnte Fresenius zudem davon profitieren, dass die Gesellschaft immer älter wird und damit die Ausgaben für Gesundheit zwangläufig steigen. Die Corona Pandemie hat die Schwachstellen im Gesundheitswesen gnadenlos aufgezeigt und zukünftig könnte noch mehr Geld in diesen Sektor fließen.
Ein weiteres starkes Argument für Fresenius ist die Dividende. Denn diese wird seit 30 Jahren stetig gesteigert. Im Dividendenscore laut aktien.guide erreicht das Unternehmen 11 von 15 möglichen Punkten und ist damit ein sehr guter Dividendenwert.

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Bewertung von Fresenius
Aktienliebe Scorecard
Mit der Aktienliebe Scorecard messe ich die Qualität der Kennzahlen sowie die aktuelle Bewertung. Beides ist gleichgewichtet und soll mit einer Kennzahl eine Indikation dazu geben, ob die Aktie aktuell kaufenswert ist oder nicht. Unternehmen mit einem Score von mindestens 80% finde ich besonders interessant. Fresenius erreicht nur 69% und fällt damit eigentlich nicht in mein Beuteschema.

Das Wachstum ist nicht mehr allzu groß, die Profitabilität könnte besser sein und die Verschuldung ist erschreckend hoch. Allerdings ist die Aktie gerade sehr niedrig bewertet, was eine sehr hohe Renditeerwartung bedeutet.
Für die Ermittlung der Renditeerwartung habe ich ein einfaches DCF Modell genutzt. Diesem Modell liegt die Annahme zugrunde, dass der Unternehmenswert der Summe sämtlicher zukünftiger Gewinne entsprechen muss. Da ein Euro Gewinn in der Zukunft aufgrund der Inflation oder Opportunitätskosten weniger wert ist als ein Euro heute, werden die geschätzten zukünftigen Gewinne auf den heutigen Stichtag abgezinst (also diskontiert = discounted).
Ausgangspunkt ist wie immer das von Analysten erwartete Nettoergebnis für 2024. Ich habe unterstellt, dass Fresenius danach mit 5% weiterwächst und sich das Wachstum dann alle 5 Jahre um 25% reduziert.

Bei diesen eher konservativen Annahmen komme ich auf eine jährliche Renditeerwartung von 18%, was insgesamt sehr attraktiv ist.
Bewertung im historischen 5-Jahres Vergleich
Im historischen 5-Jahres Vergleich sieht man, dass die Fresenius Aktie gerade äußerst günstig bewertet ist. Das aktuelle Kurs-Gewinn-Verhältnis liegt aktuell bei nur 8, die Dividendenrendite bei 3,6%. Interessant ist auch die Betrachtung des Kurs-Buchwert-Verhältnisses. Dieses liegt bei gerade einmal 0,69. Das bedeutet, dass man aktuell weniger für Fresenius an der Börse bezahlt, als die Vermögensgegenstände an Wert in der Bilanz haben.

Fairer Wert der Fresenius-Aktie
Für die dynamische Aktienbewertung mit dem Aktienfinder ziehe ich den bilanziellen Gewinn heran. Legt man ein faires KGV von 10 an, so hat die Aktie ein deutliches Aufwärtspotential. Entwickeln sich die Gewinne so wie von den Analysten prognostiziert, so käme Fresenius dann sogar auf eine jährliche Renditeerwartung von 25% bis 2024.

Weitere Überlegungen zur Bewertung
Auch wenn die Bewertung der Fresenius Aktie günstig ist und man sich grundsätzlich für einen Kauf entscheidet, so sollte man dennoch ggf. noch etwas warten. Denn die Aktie befindet sich weiterhin in einem negativen Abwärtstrend. Sie notiert weiterhin unter der 38, der 100 und der 200 Tage-Linie. Man könnte daher durchaus noch etwas warten, bis sich der Aktienkurs stabilisiert hat und die Aktie zumindest einen der gleitenden Durchschnitte zurückerobert.

Fazit
Eigentlich investiere ich nur in Unternehmen mit einem Aktienliebe Score von mindestens 80%. Bei Fresenius würde ich eine Ausnahme machen. Denn der Wechsel an der Unternehmensspitze könnte auch für die Aktie einen Wendepunkt darstellen. Angesichts der sehr günstigen Bewertung sehe ich die Chancen auf eine gute Rendite deutlich höher als die Risiken. Allerdings würde ich mit einem Neukauf noch warten, bis sich der negative Abwärtstrend stabilisiert hat.
Ich hoffe, euch hat mein Update zu Fresenius gefallen. Falls ja, freue ich mich sehr über eure Unterstützung. Ich wünsche euch viel Erfolg beim Investieren.
Beste Grüße
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Disclaimer
Ich habe das Update zur Fresenius-Aktie nach bestem Wissen und Gewissen erstellt, kann aber die Richtigkeit der angegebenen Informationen und Daten nicht garantieren. Es handelt sich um einen journalistischen Beitrag, der ausschließlich Informationszwecken dient. Es findet keinerlei Anlageberatung von Aktienliebe statt. Ferner ist dieser Beitrag keine Aufforderung zum Kauf oder Verkauf von Wertpapieren oder eine sonstige Beratung. Es handelt sich nicht um Steuerberatung. Es handelt sich lediglich um meine persönliche Meinung.
Bitte beachte, dass der Kauf von Aktien immer mit hohen Risiken verbunden ist, der im schlimmsten Fall sogar zum Totalverlust des investierten Kapitals führen kann. Ich kann daher keinerlei Haftung für die von dir getroffenen Investitionsentscheidungen übernehmen.
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