Mit einer Marktkapitalisierung von 1,7 Bio. EUR ist Apple das wertvollste börsennotierte Unternehmen der Welt. Zahlreiche Kunden nutzen weltweit die Produkte und sorgen dafür, dass die Kasse nur so klingelt. Apple ist eine Cash Maschine, die Gewinne sprudeln. Die Marke ist bärenstark und der Burggraben tief. Es ist eine Aktie, die nicht nur der Altmeister Warren Buffett liebt.
Apple Aktienanalyse
Inhaltsverzeichnis

1. Die Aktie im Überblick
Name | APPLE INC. |
Symbol | AAPL |
Sektor | Technologie |
Kurs in USD | 119,98 |
Börsenwert in Mrd. USD | 2.014 |
KGV 2021 / 2022 | 27 / 26 |
Dividendenrendite 2021 | 0,71% |
Aktienliebe Score | 100,00% |

2. Das Geschäftsmodell kurz und knapp
Ich denke, dass nahezu jeder die Firma mit dem Apfel-Logo kennt, oder? Apple ist bekannt für seine qualitativ hochwertigen und nutzerfreundlichen Produkte – allen voran das Flaggschiff: Das iPhone.
Das in Cupertino (Kalifornien) ansässige Unternehmen wurde 1976 von Steve Jobs, Steve Wozniak und Ronald Wayne gegründet und hat es wie fast kein anderes Unternehmen geschafft, eine so starke Marke aufzubauen, die Kunden und Fans sogar dazu bringt, vor Geschäften zu campen, um als Erster ein neues Apple-Produkt kaufen zu können. Die Fangemeinde ist groß und stark. Kunden sind bereit, deutlich höhere Preise für Apple Produkte zu zahlen, als dies bei der Konkurrenz der Fall ist. Denn Apple gilt als Statussymbol.
Hinzukommt die Tatsache, dass Apple ein eigenes Ökosystem geschaffen hat. Die Produkte sind nicht mit denen der Konkurrenz kompatibel. Zudem ist die Bedienung einfach und intuitiv. Wer einmal in den Apple-Kosmos eingetaucht ist, bleibt oftmals Apple Kunde.
Neben dem iPhone produziert Apple auch andere beliebte Hardware-Produkte, wie beispielsweise das iPad, MacBook, die Apple Watch oder die derzeit sehr beliebten AirPods. Aber auch das Software-Angebot nimmt zu. Über den AppStore können Nutzer Apps herunterladen und Apple verdient daran kräftig mit. Mit Apple TV bietet das Unternehmen zudem ein Streaming Angebot im Abo-Modell. In der iCloud können Fotos, Dateien uvm. gespeichert werden und mit Apple Pay ist man nun auch im lukrativen Payment-Markt aktiv. Zuletzt machte Apple mit Plänen zu einem Apple Car auf sich aufmerksam.
Gut 50% der Umsätze werden aber immer noch mit dem iPhone erzielt. Auch wenn die anderen Bereiche, insbesondere das Servicegeschäft, in den letzten Jahren stark gewachsen sind, ist das iPhone weiterhin das mit Abstand wichtigste Produkt für Apple.

Um diese Abhängigkeit weiter zu reduzieren versucht Apple verstärkt auf andere Segmente zu setzen, insbesondere das Service-Geschäft boomt und wuchs von 2019 auf 2020 mit 16%. Und dies ist auch notwendig, stagniert der Absatz mit iPhones in den letzten Jahren, wie die folgende Übersicht zeigt:

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3. Aktienliebe Score
Apple erzielt bei Anwendung der Aktienliebe Scorecard den Höchstscore von 100%. Apple ist damit ein wahres Qualitätsunternehmen, das ich als langfristig orientierte Privatanleger für kaufenswert halte. Qualitätsparameter und Renditeerwartung bieten ein gutes Chance-Risiko-Verhältnis. Schauen wir uns beides einmal genauer an.

Qualität: 100%
Umsatz- und Gewinnwachstum: 40 Punkte (von 40 möglichen Punkten)
Umsatz und Gewinn wachsen von Jahr zu Jahr stetig mit zweistelligen Raten. Angesichts der Größe des Unternehmens mit einer Marktkapitalisierung von 2 Billionen USD ist es beachtlich, dass die Analysten in den kommenden drei Jahren weiterhin mit einem Wachstum von 10% p.a. beim Umsatz und sogar 13% p.a. beim operativen Gewinn rechnen. Wachstumstreiber sind das zunehmende Servicegeschäft und das Geschäft mit Wearables.
Gewinnkontinuität und Drawdown: 20 Punkte (von 20 möglichen Punkten)
Apple erwirtschaftet jedes Jahr mehr Gewinn. In den letzten 10 Jahren wurde nicht nur jedes Jahr ein Gewinn erzielt. Vielmehr konnte dieser von Jahr zu Jahr wie an der Schnur gezogen gesteigert werden. Größere Gewinnrückgänge musste das Unternehmen nicht hinnehmen, was gerade für langfristig orientierte Anleger ein wichtiges Qualitätsmerkmal ist.
Profitabilität: 20 Punkte (von 20 möglichen Punkten)
Die Eigenkapitalrendite (also die Verzinsung des Geldes der Aktionäre) liegt bei unglaublichen 60% im Durchschnitt der letzten drei Jahre. Das ist unglaublich. Ebenso kann sich die operative Gewinnmarge von 26% sehen lassen. Eine so hohe Marge zeigt deutlich, wie stark die Marke Apple und damit die Preissetzungsmacht ist.
Bilanz: 20 Punkte (von 20 möglichen Punkten)
Die Bilanz ist top. Apple sitzt auf einer Nettoliquidität von 58 Mrd. USD. Das gibt nicht nur volle Punktzahl in meiner Scorecard, sondern versetzt Apple auch in die Lage, weiter stark in die Zukunft und “The next big thing” zu investieren.
Langfristige Renditeerwartung: 100%
An dieser Stelle nutze ich regelmäßig das IRR-Modell, da ich langfristig investiere und Market Timing lieber anderen überlasse. Unterstellt man einen langfristigen Buy-and-Hold Ansatz errechnet sich die Rendite aus zwei Faktoren:
- langfristiges Gewinnwachstum
- Free-Cashflow-Rendite (FCF-Rendite)
Die FCF-Rendite beträgt derzeit 3,99%. Das ist der Betrag, der dem Unternehmen für Dividenden, Aktienrückkäufe oder zur Schuldentilgung zur Verfügung steht. Sofern der gesamte FCF ausgeschüttet werden würde, entspräche die FCF-Rendite der maximal möglichen Dividendenrendite.
Das langfristige Gewinnwachstum schätze ich aufgrund der erwarteten Entwicklung in den kommenden drei Jahren bei Umsatz und Gewinn (s.o.) auf ca. 10%. Demnach ergibt sich eine jährliche Renditeerwartung von rund 14%. Diese liegt deutlich über der des gesamten Aktienmarktes. 14% p.a. ergeben den Höchstwert in meiner Scorecard.
4. Bewertung
Für die Bewertung der Aktie ziehe ich verschiedene Verfahren heran. Diese können zu unterschiedlichen Ergebnissen führen und liefern in ihrer Gesamtheit eine Indikation für die aktuelle Bewertung. Sie hängen zudem stark von den getroffenen Annahmen ab. Sofern du andere Wachstumswerte für realistischer hältst, können die Bewertungsverfahren natürlich komplett andere Ergebnisse liefern.
Historischer Vergleich
Beim historischen Vergleich zu den letzten drei Jahren finde ich die Aktie derzeit sehr teuer. Sowohl KGV als auch KUV sind derzeit fast doppelt so hoch wie im Median der letzten 10 Jahre. Die aktuelle Dividendenrendite ist derzeit nur halb so hoch wie im Schnitt der letzten 10 Jahre, was ebenfalls auf eine angestiegene Bewertung hindeutet.

Einfaches KGV-Modell
Bei diesem Modell schaue ich, wie hoch der Aktienkurs in 10 Jahren voraussichtlich sein wird und bestimme damit die jährliche Renditeerwartung.
Ausgangspunkt ist der Gewinn pro Aktie (EPS = Earings per share) des Jahres 2020. Dieser lag bei 3,28 USD. Aufgrund der aktuellen Schätzungen für die EPS-Entwicklung unterstelle ich ein jährliches EPS-Wachstum von 12% in den nächsten 10 Jahren.
Für das KGV in 10 Jahren lege ich einmal das historische KGV von 16 (Median der letzten 10 Jahre) und einmal das aktuelle KGV von 27 an. Nach Abzug einer Sicherheitsmarge würde Apple unter Berücksichtigung der aktuellen Dividendenrendite eine jährliche Rendite von 2,97% bzw. 8,80% p.a. einbringen.

Nach diesem Modell ist die Aktie derzeit ebenfalls überbewertet. Selbst im positiven Szenario (KGV entspricht 27 im Jahr 2030), kann “nur” mit einer Rendite von 8,8% gerechnet werden. Grundsätzlich finde ich Aktien immer dann interessant, wenn die Rendite bei über 10% p.a. liegt.
Einfaches Discounted-Cashflow-Modell
Bei diesem Modell versucht man den Unternehmenswert mittels Schätzung des zukünftigen Cashflows bzw. der Gewinne zu ermitteln. Diese werden auf den heutigen Tag abgezinst.
Für die Jahre 2020 – 2022 habe ich die o.g. Analystenschätzungen für die Entwicklung des operativen Gewinns (EBIT) herangezogen. Anschließend habe ich folgende Annahmen zugrunde gelegt:

Unter diesen Annahmen ergibt sich eine deutliche Überbewertung von 46%. Also ergibt sich nach allen drei Bewertungsverfahren eine aktuelle Überbewertung der Aktie. Qualität scheint somit seinen Preis zu haben…
5. Chancen und Risiken
Chancen
Hohe Profitabilität: Die von Apple erzielten Gewinnmargen sind hoch, ebenso die Eigenkapitalrendite. Apple zählt sicherlich zu den profitabelsten Unternehmen an der Börse.
Finanzielle Situation: Die finanzielle Situation sieht hervorragend aus, was diesem eine beträchtliche Investitionskapazität verleiht. So kann Apple beispielsweise im Gesundheitsbereich wachsen. Mit der Apple Watch ist es bereits jetzt möglich, den Puls zu messen oder EKGs zu erstellen. Die Daten, die so täglich gesammelt werden, können in einem nächsten Schritt auch für weitere Gesundheitsdienstleistungen nutzbar gemacht werden. Des Weiteren benötigt Apple sicherlich auch viel Geld, um die Pläne zum Apple Car voranzutreiben.
Innovation: Apple ist ein sehr innovatives Unternehmen und setzte in der Vergangenheit immer die Maßstäbe für die Zukunft. Mit dem iPhone, dem iPad und jetzt den AirPods hat Apple bewiesen, dass man Trendsetter und vor allem innovativ ist.
Tiefer Burggraben: Apple ist eine der stärksten Marken, die ich kenne. Es ist dem Unternehmen gelungen, ein Statussymbol zu schaffen, das Menschen weltweit kennen und schätzen. Das iPhone ist mehr als nur ein Smartphone. Es ist ein Luxusprodukt, ähnlich wie ein BMW. Die Anhängerschaft ist groß und Produkttreu (einmal iPhone immer iPhone :-)). Aufgrund dieser starken Position ist Apple auch in der Lage, seine Produkte zu höheren Preisen als die Wettbewerber zu verkaufen.
Risiken
Hohe Abhängigkeit vom iPhone: Zwar entwickelt sich das Servicegeschäft prächtig. Dennoch wird immer noch die Hälfte des Umsatzes mit dem iPhone erwirtschaftet. Das Wachstum in diesem Segment ist begrenzt. Sicherlich können weitere iPhones an bestehende Kunden verkauft werden. Und sicherlich wird auch das ein oder andere iPhone an Menschen verkauft werden können, die bislang kein oder ein Smartphone der Konkurrenz genutzt haben. Ein dauerhaft zweistelliges Wachstum sehe ich jedoch nicht.
Zunehmender Konkurrenzdruck: Huawei, Samsung und Co. bieten ebenfalls innovative und oftmals günstigere Produkte an.
Trends: Innovationszyklen sind bei Technologie Unternehmen sehr kurz. Wird ein neuer Trend verpasst, drohen Gewinne einzubrechen (Beispiel Nokia und das Smartphone).
Scheitern von “The next big thing”: Ob Apple der erfolgreiche Eintritt in den Markt für E-Mobilität gelingt ist fraglich. Gleichzeitig braucht Apple weitere Wachstumsfelder, um stagnierende Umsätze im iPhone Geschäft zu kompensieren. Hier sehe ich ein gewisses Risiko, dass am Ende des Tages zwar viel Geld investiert wird, der Erfolg langfristig jedoch ausbleibt.
6. Die Dividende
Apple zahlt seit dem Jahr 2012 auch eine Dividende, die seither regelmäßig gesteigert wird. In den letzten 5 Jahren hat die Dividende um rund 10% p.a. zugelegt. Die Ausschüttungsquote ist mit 22% sehr gering und ermöglicht auch in den kommenden Jahren steigende Dividenden. Mit einer aktuellen Dividendenrendite von 0,71% ist Apple jedoch für reine Dividendeninvestoren nicht ganz so interessant. Gleichwohl bietet das Unternehmen ein bisschen aus allen Welten und ist damit wie ein Überraschungsei: Techwert, Wachstum und Dividende – alles in einem. 🙂
Dividendenrendite | 0,71% |
Auszahlungen/Jahr | 4 |
Steigert seit | 8 Jahren |
Keine Senkung seit | 8 Jahren |
Stabilität der Dividende | 0,95 (max. 1,0) |
Jährlicher Dividendenzuwachs | 9,84 % (5 Jahre) |
Ausschüttungsquote | 22,2 % (auf den Gewinn/FFO) 17,5 % (auf den Free Cash Flow) |
7. Fazit
Ich persönlich mag die Produkte von Apple sehr. Sie sind optisch ansprechend, einfach zu bedienen und qualitativ hochwertig. Mit einem Aktienliebe Score von vollen 100% halte ich die Aktie für kaufenswert. Es handelt sich um ein echtes Qualitätsunternehmen, das gerade für langfristig orientierte Anleger interessant ist.
Kurzfristig gesehen ich die Aktie derzeit überbewertet. Der Kurs ist stärker gestiegen als die Gewinne und das hat dazu geführt, dass man derzeit nach meiner Meinung einen zu hohen Preis für dieses großartige Unternehmen zahlen muss. Wer die Aktie bereits im Depot hat, kann die Gewinne gerne laufen lassen. Für einen Neueinstieg ist mir die Bewertung zu hoch.
Die Aktie wird sicherlich in der Zukunft etwas zurückkommen oder einen längeren Zeitraum seitwärtslaufen. Dann könnte sich ggf. nochmals eine Einstiegsgelegenheit ergeben. Ich setze Apple daher auf die Watchlist. Wer nicht solange warten möchte, könnte die Apple Aktie auch in einen Sparplan aufnehmen.
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