Die Produkte von Eckert & Ziegler kommen u.a. bei der Krebstherapie zum Einsatz. Daher ist es zunächst einmal überraschend, dass sich der Aktienkurs des Unternehmens seit dem Sell-Off im Februar im Gegensatz zu vielen anderen Unternehmen bislang noch nicht wieder erholt hat – sollten die Produkte von Eckert & Ziegler doch unabhängig von der Corona-Krise stark nachgefragt werden. Könnte sich daher immer noch ein günstiger Einstieg bei dem im TecDAX gelisteten Unternehmen bieten?
Inhaltsverzeichnis
1. Die Aktie im Überblick
Name | Eckert & Ziegler |
Hauptsitz | Deutschland |
WKN | 565970 |
Sektor | Gesundheit |
Aktueller Kurs | 154 EUR |
Marktkapitalisierung | 808,28 Mio. EUR |
Dividendenrendite 2020 | 0,94% |
Free Cashflow Rendite | 2,61% |
KGV 2020 / 2021 / 2022 | 35,6 / 30,7 / 26,4 |
Qualitätsscore | 79,60% |
Bewertungsscore | 84,88% |
Gesamtscore | 82,24% |
Datum | 17.07.2020 |
Aktienkurs

In den letzten drei Jahren legte die Aktie eine beeindruckende Kursperformance hin: + 350%!
2. Das Geschäftsmodell – kurz und knapp
Die in Deutschland ansässige Eckert & Ziegler Strahlen und Medizintechnik AG produziert sog. Isotopentechnik für den medizinischen, wissenschaftlichen und industriellen Einsatz. Diese Technik kommt vor allem bei der Krebstherapie, der industriellen Radiometrie und der nuklearmedizinischen Bildgebung zum Einsatz.
Bei den Hauptkunden handelt es sich um internationale Medizingerätehersteller und Kliniken, in deren Auftrag Eckert & Ziegler die Entwicklung, Erprobung, Herstellung und Markteinführung neuer, schwach radioaktiver Produkte übernimmt.
Eckert & Ziegler ist in drei Segmenten tätig:
- Strahlentherapie: Produktion von Medizinprodukten zur Krebsbehandlung
- Isotopenprodukte: Medizinische Bildgebung, industrielle Messtechnik, Messung und Analyse für Hersteller von pharmazeutischen, therapeutischen und industriellen Produkten
- Radiopharmazie: Produktion von Radiopharmazeutika und Radiochemikalien sowie der dazugehörigen Geräte für die molekulare Bildgebung und Nuklearmedizin
CEO ist der 51-jährige Namensgeber des Unternehmens – Dr. Andreas Eckert, der selbst gut ein Drittel der Aktien am Unternehmen hält.
Für das Unternehmen spricht:
- Wachstumskurs weiter intakt
- Geschäftsmodell profitiert vom demografischen Wandel: Vor allem in Deutschland muss sich das Gesundheitswesen und die Altenpflege auf steigende Zahlen von pflegebedürftigen Menschen einstellen. Die Menschen werden älter, es kommt somit zu einem erhöhten Bedarf an medizintechnischen Produkten, u.a. zur Krebstherapie
- Der CEO ist größter Aktionär, hat das Unternehmen aufgebaut und sollte somit – wie wir Privatanleger auch – am langfristigen Unternehmenserfolg interessiert sein bzw. seine Entscheidungen danach treffen
3. Aktienliebe Score
Eckert & Ziegler erzielt bei Anwendung der Aktienliebe Scorecard einen Wert von 82% – ein sehr gutes Ergebnis. Schauen wir im Folgenden kurz auf die Qualität und die Bewertung:
1. Qualität
Qualitativ erreicht Eckert & Ziegler 80% (max. 100%):

Das Wachstum ist stetig und konstant, gleiches gilt für die Gewinne. Das Unternehmen ist schuldenfrei und verfügt sogar über rund 92 Mio. EUR liquide Mittel.

Punkte gehen hauptsächlich aufgrund der Eigenkapitalrendite im 3 Jahres-Vergleich von “nur” 14,05% (gefordert werden nach der Scorecard 15%) und des nicht ganz so starken Umsatz- und Gewinnwachstums (Höchstscore wird bei 10% Wachstum p.a. vergeben) verloren. Insgesamt handelt es sich immer noch um ein qualitativ hochwertiges Unternehmen.
2. Bewertung
An dieser Stelle nutzen wir regelmäßig das IRR Modell, da wir langfristig investieren und Market Timing lieber anderen überlassen. Unterstellt man einen langfristigen Buy-and-Hold Ansatz errechnet sich die Rendite aus zwei Faktoren:
- langfristiges Gewinnwachstum
- Free Cashflow Rendite
Die FCF Rendite beträgt derzeit 2,6%. Langfristig trauen wir Eckert & Ziegler ein Gewinnwachstum von 8% p.a. zu. Somit ergibt sich bei konservativer Schätzung eine jährliche Rendite 10,6%, was in unserer Scorecard einen Wert von 85% bedeutet (max. 100%).

3. Gesamtscore
Der Gesamtscore ergibt sich aus dem Qualitäts- und dem Bewertungsscore und beträgt 82%.

Für uns ist die Aktie daher äußerst attraktiv und damit kaufenswert.
4. Dividende
Das Unternehmen zahlt auch eine Dividende an die Aktionäre aus, die von 0,45 EUR im Jahr 2009 auf 1,7 EUR im Jahr 2019 gesteigert wurde. Die Dividendenrendite liegt aktuell allerdings nur bei 0,9%.

5. Fazit
Wir halten die Aktie des Medizintechnikers für kaufenswert! Der Wachstumstrend ist weiterhin intakt und die Kennzahlen überzeugen. Das Unternehmen ist nicht verschuldet.
Langfristig orientierte Anleger können sich über eine Rendite von etwas mehr als 10% p.a. freuen.
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Moin, mal wieder eine gute Analyse! Ich habe das Unternehmen selber schon seit ein paar Wochen auf der Watchlist, bin bis jetzt aber noch nicht investiert. Vielleicht kommt das aber noch 🙂
LG Kevin
Hallo, sehr schöne Analyse! Besten Dank für eure tolle Arbeit. Ich bin bereits seit März investiert und habe inzwischen nachgekauft, auch da ich hier eure Meinung teile und dem Unternehmen mein Vertrauen ausspreche. Die machen viel richtig, selbst die Dividende wurde in Corona-Zeiten nicht ausgesetzt, was nicht selbstverständlich ist. Bei Traderfox gibt es fast Bestnoten mit 13/15 Punkten, die eure Analyse untermauern. Eine Qualitätsaktie!
Lieber Bernd, danke für dein Feedback und die Ergänzung.
Viele Grüße
Hallo! Aktuell ist die Aktie für etwa 67€ zu kaufen. Gab es da irgendwelche negative Nachrichten oder fundamentale Änderungen, die zu diesem Sturz geführt haben? Finde keine relevante Nachrichten oder neue Analysen. Überlege nachzukaufen..
Viele Grüße
Baul